Die Kunstausstellung "Blaue Burg" wird sehr kontrovers diskutiert und die Meinungen zu dieser Aktion sind durchaus verschieden. Damit auch wir uns als Junge Union Bad Lippspringe eine Meinung bilden konnten, haben wir gemeinsam mit weiteren Interessierten an einer öffentlichen Führung teilgenommen. Die Führung wurde durchgeführt von Annalena Müller aus Paderborn.
Welche Intention steckt hinter der "Blauen Burg" und der "Trash People"?, Wer ist überhaupt dieser Künstler HA Schult? und Wie geht die Farbe wieder ab?. Diese und weitere sehr interessante Fragen konnten bei der Führung sehr kompetent beantwortet werden. HA Schult ist ein Aktionskünstler aus Köln. Gemeinsam mit dem Kulturfons Bad Lippspringe e.V. hat er das Wahrzeichen von Bad Lippspringe blaue eingefärbt. Das dies natürlich nicht bei allen Menschen gut ankommt, da war sich der Künstler von vornherein sicher. Aber genau so sollte sein, erläuterte uns Frau Müller. Aktionskunst soll nämlich nicht jedem unbedingt gefallen, sondern soll zum nachdenken und diskutieren animieren.
Mit der "Blauen Burg" möchten die Verantwortlichen auf die Knappheit der Ressource Wasser hinweisen. Auf der Welt gibt es ca. 3% Süswasser, welches zum größten Teil als Eis oder Schnee gebunden ist. Es ist also nicht zugänglich und es ist nur ein sehr geringer Teil des Süßwassers nutzbar. Diese Knappheit wieder immer immenser und dies gerade in Teilen der Erde, wo es sowieso schon nur wenig nutzbares Wasser gibt. Der Mensch muss also lernen und erkennen, dass er nachhaltiger mit dem Wasser umgeht und sich zwei mal überlegen, ob es sinnvoll ist z.B. den Rasen im Garten jeden Tag zu wässern.
Das die Farbe, die eigentlich sogar gar keine Frabe ist, sondern ein Grafitischutz mit blauen Farbpartikeln, auch wieder abgeht, wurde uns bei der Führung versichert. Die Reinigung und Restaurierung übernimmt übrigens das heimische Unternehmen Nüthen aus Bad Lippspringe, dass auf Restaurationen von alten Gebäuden spezialisiert ist. Übrigens: ein großer Kritikpunkt vieler Leute ist, dass bei der Reinigung der Burg Wasser verschwendet werde. Dies stimmt so nicht! Denn auch ohne die Kunstausstellung, hätte die Burg standardmäßig, aus Gründen der Verkehrssicherung restauriert werden. Dabei ist zu erwähnen, dass das Gemäuer der Burg im Vorfeld sowieso mit heißem Wasser und einem Kärcher gereinigt hätte werden müssen. "Der letzte Arbeitsschritt bei der Kunstausstellung, ist auch zugleich der erste Arbeitsschritt der Restaurierung der Burg", so Annalena Müller.
Mit diesen und weiteren Erkenntnissen, kamen wir zum Schluss: die Kunstausstellung "Blaue Burg" war eine gute Idee mit einer tollen Strahlkraft.
Zum Schluss noch. Wir empfehlen es wirklich bei einer Führung mitzumachen, denn nur so kann man sich auch erst eine richtige Meinung zu dem Projekt verschaffen und dafür oder dagegen sein!