Die Corona-Pandemie birgt für die Schulen viele Schwierigkeiten im täglichen Ablauf. Der häufige Wechsel zwischen Distanz- und Wechselunterricht sowie das mehrwöchige Homeschooling ermöglicht auf weiten Strecken ein effektives Lernen stellenweise nur unter erschwerten Bedingungen.
Die Bad Lippspringer Gesamtschule hatte das Glück, an einem zweiwöchigen Modellprojekt teilnehmen zu können, welches auf dem digitalen Frühwarnsystem "Kinexon SafeZone" basiert. Dabei trugen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 ein Armband, welches bei Unterschreitung des Mindestabstandes sofort ein Signal abgibt und damit die Nutzer darauf hinweist, den Abstand zueinander sofort zu erhöhen.
Gleichzeitig wird die Dauer des Kontakts exakt festgehalten und anonymisiert gespeichert. Erst bei einem eventuell auftretenden Corona-Fall werden die Daten aufgeschlüsselt, sodass ausschließlich die Angaben der betroffenen Nutzer für die zuständigen Behörden einsehbar würden. "Die Stärke der neuen Digitallösung liegt vor allem in ihrer Schnelligkeit: Kommt es zu einer Covid 19-Infektion an einer Schule, können die Kontaktpersonen in kürzester Zeit ermittelt und in Quarantäne geschickt werden", erläutert David Tyler vom Bad Lippspringer Schulamt.
Das Modellprojekt kam unter Mitwirkung des heimischen Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann zustande. Der hatte in einer Talkrunde bei Markus Lanz unter anderem ein Gespräch mit der Medizinethikerin Prof. Christiane Woopen, die ihn auf das bayrische Startup-Unternehmen Kinexon aufmerksam gemacht hat. Die Lösung wurde zuvor bereits an prominenter Stelle eingesetzt, darunter in den Unternehmen Henkel und Nespresso, sowie bei mehreren Clubs der amerikanischen "National Football League". Bürgermeister Ulrich Lange zeigte sich nach Bekanntwerden der Lösung sofort offen für den Vorschlag von Carsten Linnemann, die örtliche Gesamtschule für das Modellprojekt ins Boot zu holen. Nach kurzer Abstimmung mit der Schulleitung wurde kurzfristig grünes Licht für die weitere Planung des Projektes gegeben.
Eine ausführliche Auswertung wird in den nächsten Wochen noch erfolgen, jedoch sind alle Beteiligten sehr zufrieden mit der Modellphase.